Großburgwedel. In Niedersachsen ist trotz aller Debatten um eine Verkehrswende die Zahl der Autos im Bestand wieder gestiegen. 614 (Vorjahr: 613) Pkw je 1.000 Einwohner zählte das Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zum Stichtag 1. Januar 2023. 754 (Vorjahr: 751) Kraftfahrzeuge insgesamt - Pkw, Lkw, Busse, Zugmaschinen, etc. - je 1.000 Einwohnern seien neue Höchstmarken. Der deutsche Mittelwert liegt bei 586 (Vorjahr: 584) Pkw pro 1.000 Einwohner. In den vergangenen zehn Jahren sei die Pkw-Dichte durchgehend gestiegen, teilte der Kfz-Landesverband Niedersachsen-Bremen mit.
Verbandspräsident Karl-Heinz Bley sagte zu den aktuellen Statistiken, die Bilanz könne man auf den Nenner „breiter, leiser, schwerer und mehr“ bringen. Neu zugelassene Pkw hätten durchschnittlich 180,2 Zentimeter Fahrzeugbreite erreicht. Noch 1990 habe dieser Wert bei 167,9 Zentimetern gelegen. „Halb so laut“, bilanzierte Bley mit dem Hinweis auf 67,9 Dezibel (dB). Im Jahr 2012 habe dieser Wert bei 71,6 dB gelegen.
Dies sei eine Halbierung für die Fahrgeräusch-Lautstärke, denn die Skala steige nicht linear, sondern logarithmisch. Eine Steigerung von 3 dB entspreche einer Verdoppelung, eine um drei Dezibel geringere Lautstärke folglich einer Halbierung des Schallpegels. Beim Gewicht indes hätten Pkw zugelegt, auf 1.696 Kilogramm. Dies seien 200 Kilo mehr als im Jahr 2012, was mit dem steigenden E-Anteil mit den schweren Batterien geschuldet sei.
In Niedersachsen sei die Stadt Wolfsburg der Spitzenreiter mit der höchsten Pkw-Dichte: 981 Pkw je 1.000 Einwohner, gefolgt vom Kreis Rotenburg (Wümme) mit 721, dem Emsland mit 683 Pkw je 1.000 und dem Zulassungsbezirk Northeim (678). Schlusslicht sei die Stadt Emden mit 514 Pkw je 1.000 Einwohnern.
Bley sagte abschließend zu den Bestands-Statistiken, nicht mitgewachsen sei die amtliche Breite der Parkplätze. Die Garagenverordnungen schrieben 2,30 Meter vor, was für das Einparken ausreiche, zum Aussteigen aber deutlich zu eng sei. Bley wörtlich: „2,50 Meter sollten es schon sein“.