Dezember-Dämpfer, aber starke Jahresbilanz

Bremen. Zweistelliges Minus zum Jahresende, starkes Plus in der 2024er Jahresbilanz. Der Pkw-Markt an der Weser musste im Dezember einen schweren Dämpfer hinnehmen, der indes ein „starkes Jahresergebnis nur leicht trüben“ konnte. Auffällig in beiden Resultaten waren die „massiven Verluste für vollelektrische Neuwagen“, sagte Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen. Die KBA-Daten legten Versäumnisse von Politik und Herstellern offen. Für Dezember habe die KBA-Länderstatistik 1.147 (Vorjahr: 1.557) Neuzulassungen gemeldet, für das Vorjahr 18.531 (Vorjahr: 17.661) Verkäufe. Dies seien minus 26,3 Prozent für Dezember und Plus 4,9 Prozent für 2024.

Die Dezember-Bilanz weise 334 (Vorjahr: 391) Benziner und 156 (Vorjahr: 322) Diesel aus. Für die Verbrenner sei dies ein Minus von 31,3 Prozent. Das Segment der alternativen Antriebe habe hohe Einbußen von 22,2 Prozent auf 657 (Vorjahr: 844) Zulassungen hinnehmen müssen. Auch Hybride ohne Stecker bilanzierten im Minus mit 371 (Vorjahr: 446) Verkäufen.

In der Jahresbilanz seien diese Hybride mit 5,551 (Vorjahr: 5.209) Neuzulassungen auf dem Niveau zwischen Benziner (5.722) und Diesel (3.384). Dies seien Anteile von 30,9 Prozent für Benziner, 18,3 Prozent für Diesel und 30,0 Prozent für Hybride ohne Stecker. 12,4 Prozent für BEV und 8,1 Prozent für Plug-in-Hybride stünden in der 2024-Bilanz, in der erdgasbetriebene Neuwagen ohne Zulassungen abschlossen. Autogas-Pkw bilanzierten 74 (Vorjahr: 76) Zulassungen.

Ob das Autojahr 2024 ein „lahmes Zwischenjahr“ auf der Reise zur Antriebswende werde müsse abgewartet werden, sagte Bley mit Hinweis auf weiterhin bestehende Hürden beim Hochlauf der Elektromobilität. Es fehlten eine „ausreichende finanzielle Förderung“ und an der Ladeinfrastruktur müsse zügig weitergearbeitet werden. Angesichtes der seit 1. Januar geltenden verschärften CO2-Flottengrenzwerte seien deutlich höhere Verkaufszahlen für Stromer zu erwarten. Die Frage sei, ob der Turnaround geschafft werde, um die Flottengrenzwerte einzuhalten. Andernfalls drohten Strafzahlungen, die die Branche zusätzlich belasten würden. Branchenexperten erwarteten, dass jede vierte Neuzulassung im Autojahr 2025 ein E-Modell sein müsse, um Strafzahlungen zu vermeiden.