E-Pkw können die Jahresbilanz nicht retten

Großburgwedel. Elektro-Pkw haben im niedersächsischen Neuwagenmarkt zwar einen Turbo gezündet, doch die Jahresbilanz 2022 konnte nicht gerettet werden. Plus 56,2 Prozent auf 10.893 (Vorjahr: 6.972) Neuzulassungen für reine batteriebetriebene Pkw (BEV) und 90,9 Prozent Steigerung auf 5.009 (Vorjahr: 2.624) Plug-in-Hybride (PHEV) im Dezember glichen das kumulative Minus nahezu aus. In der Jahresbilanz steht noch ein Rückgang von 1,3 Prozent auf 265.906 (Vorjahr:  269.551) Pkw-Neuzulassungen.

Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, sagte zu den aktuellen KBA-Länderzahlen, Hersteller und Handel haben „das für unmöglich gehaltene fast geschafft“. Das Ende der Innovationsprämie sei ein erfolgreicher Kraftakt für die Zulassungen gewesen. Im Dezember seien 15.902 (Vorjahr: 9.596) E-Pkw neu zugelassen worden. Dies sei ein Anteil von 54,6 Prozent am Dezember-Ergebnis von 29.141 (Vorjahr: 26.349) Verkäufen.

Die Zufriedenheit habe dennoch einen Schatten, denn hinter dem letzten krisenfreien Jahr 2019 bleibe das Jahresergebnis um 28,8 Prozent zurück. Damals habe man 373.211 Pkw-Neuzulassungen für Niedersachsen bilanziert. Dies zeige, dass „wir von einer automobilen Normalität noch nicht sprechen können“.

Auf dem niedersächsischen Automarkt wird die Flaute nach Einschätzung Bleys auch im neuen Jahr weitgehend anhalten. Noch könnten die Hersteller zwar ihre Auftragsbestände abarbeiten. Doch bald werde die Kaufzurückhaltung der Kunden dem Markt genauso zu schaffen machen wie zuvor die angespannten und unterbrochenen Lieferketten. Bei den Elektrofahrzeugen fehle nämlich trotz hoher Ziele der Politik die starke finanzielle Unterstützung. Plug-in-Hybride würden nicht mehr gefördert.