E-Pkw retten die Jahresbilanz

Bremen. Elektro-Pkw haben im Neuwagenmarkt an der Weser einen Turbo gezündet und die Jahresbilanz 2022 gerettet. Plus 148 Prozent auf 620 (Vorjahr: 250 ) Neuzulassungen für reine batteriebetriebene Pkw (BEV) und plus 126,2 Prozent auf 441 (Vorjahr: 195) Plug-in-Hybride (PHEV) im Dezember glichen das Minus aus und sorgten für die kleine Steigerung um 0,7 Prozent. Insgesamt seien in Bremen und Bremerhaven „in einem turbulenten Autojahr“ 15.665  (Vorjahr: 15.561) Neuwagen erstmals zugelassen worden.

Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, sagte zu den aktuellen KBA-Länderzahlen, Hersteller und Handel haben „das für unmöglich gehaltene geschafft“. Das Ende der Innovationsprämie sei ein erfolgreicher Kraftakt für die Neuzulassungen gewesen. Im Dezember seien 1.061 E-Pkw neu zugelassen worden. Dies sei ein Anteil von nahezu 52 Prozent  am Dezember-Ergebnis von 2.055 (Vorjahr: 1.233) Verkäufen.

Die Zufriedenheit habe dennoch einen Schatten, denn hinter dem letzten krisenfreien Jahr 2019 bleibe das Jahresergebnis um 25,7 Prozent zurück. Damals habe man 21.091 Pkw-Neuzulassungen für den Markt an der Weser bilanziert. Dies zeige, dass „wir von einer automobilen Normalität noch nicht sprechen können“.

Auf dem Automarkt wird die Flaute nach Einschätzung Bleys auch in diesem Jahr weitgehend anhalten. Noch könnten die Hersteller zwar ihre Auftragsbestände abarbeiten. Doch bald werde die Kaufzurückhaltung der Kunden dem Markt genauso zu schaffen machen wie zuvor die angespannten und unterbrochenen Lieferketten. Bei den Elektrofahrzeugen fehle nämlich trotz hoher Ziele der Politik die starke finanzielle Unterstützung. Plug-in-Hybride würden nicht mehr gefördert.