Großburgwedel. Dem Allzeit-Hoch folgte die erwartete Talfahrt. Die Innovationsprämien zur Förderung der Elektromobilität sind zum Jahresstart massiv in den Keller gerutscht. 1.189 (Vormonat: 19.219) Boni für E-Fahrzeuge hat das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für Niedersachsen registriert. Auch gegenüber Januar 2022 mit 3.662 Prämien habe es ein deutliches Minus gegeben. Seit Beginn der Förderung im Juni 2016 seien 172.616 Prämien nach Niedersachsen gegangen.
“Dass die Anzahl der Prämien derart in den Keller rauscht, ist überraschend“, sagte Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen. Die Neuregelung der staatlichen Unterstützung, die für Plug-in-Hybride (PHEV) keine Förderung ab 1.1.2023 vorsieht, sei der Grund.
Eine Überraschung seien daher die zehn in der Monatsstatistik für Januar aufgelisteten staatlichen Förderungen für Plug-in-Hybride, die „aus der 22er Statistik in das neue Jahr mitgenommen wurden.“ Neue Anträge seien nicht mehr möglich. Bundesweit habe es 250 derartige statistische Förderungen gegeben. Für die batteriebetriebenen Fahrzeuge stünden 1.179 (Vormonat: 12.817) Innovationsprämien in Höhe von 4.500 (früher 6.000) Euro in der Statistik.
2023 schlage die Stunde der Wahrheit für die Elektromobilität. Nicht allein die gekürzte staatliche Förderung sei der Grund, sondern auch die hohen Strompreise. Bley sagte ferner, die Mindesthaltedauer sei bei Fahrzeugkauf und Leasing erhöht worden. Sie betrage seit 1. Januar 2023 zwölf Monate. Folglich seien zukünftig ausschließlich Leasingfahrzeuge förderfähig, deren Leasingvertragslaufzeiten zwölf oder mehr Monate betragen.