Großburgwedel. Mit dem Deutschlandnetz hat die Politik jetzt einen großen Schritt für die Schnelladeinfrastruktur für die Elektromobilität getan. Von den jetzt 9.000 Schnelladepunkten werden 1.100 an Bundesautobahnen und im Land Niedersachsen realisiert. Vor wenigen Tagen wurde die Ausschreibung abgeschlossen. „Wir werden ein großes Stück vom neuen Netz der Bundesregierung bekommen,“ sagte Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen.
Das jetzt verabschiedete Deutschlandnetz soll sicherstellen, dass „der nächste Schnellladepunkt überall in Niedersachsen in wenigen Minuten zu erreichen sei“, heißt es in einer Mitteilung der Nationalen Leitstelle Infrastruktur. Zudem müsse jeder neue Ladepunkt eine Nennladeleistung von „mindestens 200 kW bereitstellen“.
Die Bilanz der von der Bundesnetzagentur veröffentlichten Ladepunkte weise aktuell (1. Juli 2023) 2.024 Schnellader und 7.776 Normalladepunkte (NLP) aus. Damit belege Niedersachsen einen Rang im Mittelfeld. Bei den drei nach der Zahl der Ladepunkte führenden Ländern schneide Bayern mit 10,8 Stromern pro Ladepunkt am besten ab. Baden-Württemberg komme auf 11,2. NRW sei mit 14,4 Stromern pro Ladepunkt dagegen unterdurchschnittlich versorgt. Niedersachsen zähle 12,6 Stromer pro Ladepunkt. Bundesweit liege dieser Wert bei 12.
Im Jahresvergleich ist, wie Bley mitteilte, die Zahl der öffentlichen Ladepunkte für Elektroautos in Niedersachsen um 43,6 Prozent auf 9.800 (Vorjahr: 6.824) gestiegen. Mit Blick auf „eine vollständige Ladeinfrastruktur in Niedersachsen“ sollten auch die privaten Lademöglichkeiten berücksichtigt werden. Statistisch berechnet gebe es im Flächenland Niedersachsen rund 69.000 funktionierende Wallboxen, weitere etwa 26.000 geförderte Steckdosen seien laut Statistik der Nationalen Leitstelle Infrastruktur in Planung.
Den Daten des KBA zufolge gebe es in Niedersachsen jetzt 123.298 (Vorjahr: 79.799) vollelektrische Pkw (BEV) und 73.231 (Vorjahr: 59.297) Plug-in-Hybride (PHEV). Total seien dies 196.529 (Vorjahr: 139.086) E-Pkw. Dies sei ein Plus von 41,3 Prozent. Folglich stünden an einem Ladepunkt in Niedersachsen 20 E-Pkw, Stromer und Plug-in-Hybride.