Hat der Abstieg für die Elektro-Prämie begonnen?

Bremen. Ist der Peak erreicht und überschritten? Die Zahl der Anträge auf die E-Auto-Prämie hat im August an der Weser mit 576 einen Jahres-Höchststand erreicht. Grund des hohen Interesses war das Ende der Förderung für Gewerbekunden. Jetzt drohen durch geringere Förderungen das Ende des Boni-Booms. Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, sagte, wenn die Politik den Hochlauf der Elektromobilität wolle, dürfe sie bei der Förderung nicht den Rotstift ansetzen.

Der absolute Prämien-Rekord aus dem Dezember 2022, als 1.249 Anträge aus Bremen und Bremerhaven beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingingen, sei verpasst worden. Damals habe das Förderende für Plug-in-Hybride sowie die deutliche Senkung der Fördersumme für alle anderen E-Fahrzeuge bevorgestanden. In der Zwischenbilanz liege das laufende Jahr mit 1.522 Prämien bereits fast 15 Prozent unter dem 2022er Niveau.

Dass der neue Jahreshöchstwert 2023 noch einmal übertroffen werde, sei unwahrscheinlich. Rund zwei Drittel der neuen E-Autos seien in den vergangenen Monaten nämlich auf Gewerbekunden zugelassen worden. Im Jahr 2022 seien 4.062 Innovationsprämien bilanziert worden. Ohne diese Gruppe werde es Minuszahlen geben.

Positiv bei allen unbefriedigenden Rahmenbedingungen für die Elektromobilität sei, dass die bisherige Beschränkung, junge Gebrauchtfahrzeuge nur bei Anmeldung auf den Zweithalter zu fördern, weggefallen sei. Negativ sei hingegen die Perspektive, denn im kommenden Jahr gebe es aus dem staatlichen Fördertopf lediglich 3.000 Euro für Fahrzeuge mit einem Netto-Listenpreis bis 45.000 Euro. 

Seit dem Start der Förderung im Juni 2016 seien aus dem staatlichen Fördertopf rund 50 Millionen Euro an die Weser geflossen. Dies sei ein Anteil von 0,5 Prozent der bundesweit 9,5 Milliarden Euro großen Fördersumme.