Highlight im Juni: Elektromobilität

Großburgwedel. Gewerbliche Zulassungen und deutlich steigende Stromer-Verkäufe haben im Juni für ein zweistelliges Plus im Automarkt in Niedersachsen gesorgt, der allerdings unterdurchschnittlich vom Aufschwung profitierte. Die Pkw-Neuzulassungen im vergangenen Monat seien im Vergleich zum Juni 2022 um 9,3 Prozent auf 27.126 Einheiten gestiegen, während bundesweit Steigerungen von rund 24 Prozent notiert worden seien, sagte Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen.

Hohe zweistellige Steigerungen der gewerblichen Verkäufe und starke Pluszahlen für die Alternativen hätten das Juni-Ergebnis geprägt. Verbrenner seien „leicht in Rot“ unterwegs. In Niedersachsen habe es 133.349 (Vorjahr: 128.112) Pkw-Neuzulassungen gegeben, ein ebenfalls unterdurchschnittliches Plus in den ersten sechs Monaten von 4,1 Prozent. Noch immer sei der Automarkt in Niedersachsen vom Volumen der Vorkrisenjahre weit entfernt. Das Halbjahresergebnis, so Bley liege rund 28 Prozent unter dem Vorkrisen-Niveau.

Der Absatz von Elektroautos (BEV) sei im Juni ein Highlight gewesen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat habe es ein Plus von 67,2 Prozent gegeben. Dies seien 5.684 (Vorjahr: 3.399) Zulassungen. Demgegenüber seien Plug-In-Hybride (PHEV) mit minus 55,5 Prozent auf 1.162 (Vorjahr: 2.613) Zulassungen auf Talfahrt, ausgelöst durch die seit Jahresbeginn fehlende staatliche Förderung. Benziner seien mit 4,4 Prozent und 10.595 Verkäufen unter dem Vorjahresniveau, der Diesel habe 0,7 Prozent auf 5.045 Verkäufen verloren.

Angesichts des rapiden Rückgangs der Auftragseingänge sähen sich Hersteller und Handel zum Handeln gezwungen. Der Auftragsrückgang liege im ersten Halbjahr bei fast 30 Prozent. Um Lagerbestände abzubauen, seien in der zweiten Jahreshälfte spürbare Anreize für Autokäufer zu erwarten. Bley erwartet einen zunehmenden Preisdruck insbesondere bei Elektroautos – befeuert durch chinesische Hersteller, die auf den Markt drängten.