Kleiner Dämpfer für die neuen Pkw

Großburgwedel. Der niedersächsische Neuwagenmarkt hat im November wieder in den Rückwärtsgang geschaltet. Für den zurückliegenden Monat weist das Kraftfahrt-Bundesamt ein Zulassungsminus von 1,7 Prozent aus. Den Angaben zufolge registrierten die Zulassungsstellen 26.313 (Vorjahr: 26.756) Neuzulassungen. Damit sei der Oktober-Aufschwung (+ 31,4 Prozent) bereits wieder Geschichte, sagte Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen. Dennoch überwiege trotz des kleinen Dämpfers die Zuversicht auf einen dynamischen Jahresabschluss.

Sorge bereite derzeit der Zustand des Privatkundengeschäfts. Die Neuzulassungen in dieser Kundengruppe seien um nahezu zehn Prozent gefallen. Aktuell werde das Kaufverhalten stark durch die herausfordernde wirtschaftliche Lage mit drohenden Arbeitsplatzverlusten beeinflusst, sagte Karl-Heinz Bley. 

Das zweite Sorgenkind blieben die Elektro-Zulassungen. Die 3.899 Zulassungen von BEV-Fahrzeugen im November bedeuten im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Rückgang um 30 Prozent. Im gesamten Jahresverlauf hätten die BEV-Zulassungen sogar um 26,8 Prozent auf 35.514 Verkäufe nachgegeben. Hier machen sich verschiedene Vorzieheffekte des Vorjahres wegen auslaufender Förderungen bemerkbar.

Die November-Bilanz weise 9.783 (Vorjahr: 9.822) Benziner und 4.942 (Vorjahr: 5.248) Diesel aus. Dies seien zusammen 14.725 (Vorjahr: 15.070) Verbrenner. Dem stünden 14.898 (Vorjahr: 13.701) Zulassungen von Neuwagen mit alternativen Antrieben gegenüber. Während Plug-in-Hybride (PHEV) mit 1.576 (Vorjahr: 1.619) Zulassungen rot geschrieben habe, bleibe der Hybrid ohne Stecker mit 38,1 Prozent auf 5.995 Zulassungen ein Spitzenreiter.

Nach elf Monaten sei der niedersächsische Neuwagenmarkt „gut in Schuss“. Die Steigerung um 5,9 Prozent auf 262.559 Neuzulassungen gehöre im Bundesvergleich in die Spitzengruppe. Im neuen Jahr verschärften sich die CO2-Flottengrenzwerte für die Hersteller deutlich. Mit 93,6 g/km CO2 dürften gegenüber der letzten Verschärfung 2020 rund 19 Prozent weniger Emissionen über alle neuen Pkw hinweg ausgestoßen werden. Für einen solchen Schritt benötigten die Hersteller einen nicht unerheblichen Teil an reinen Elektroautos in der Verkaufsbilanz. Ob der Markt insgesamt dynamisch bleibe, müsse abgewartet werden.