Laden ist nicht wie Tanken

Bremen. Neue Elektroautos könnten zwar schneller geladen werden, doch die Ladeinfrastruktur hat unverändert quantitative und qualitative Lücken. Nach amtlichen Zahlen der Bundesnetzagentur gibt es bundesweit 21.111 Schnelladepunkte (SLP), davon indes lediglich 12.985 mit einer Ladeleistung von mehr als 149 Kilowatt. Statistisch weisen Bremen und Bremerhaven 96 SLPs aus, davon fast 60 mit der hohen Ladeleistung über 149 Kilowatt.

Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, sagte zur aktuellen Lage der Ladeinfrastruktur, das richtige Schnelladen der Batterie eines Elektroautos funktioniere nur an etwas weniger als der Hälfte der angegebenen öffentlich zugänglichen Ladepunkte. „Laden ist noch nicht wie Tanken“, sagte er mit Hinweis auf bundesweit rund 5.400 Schnelllader mit mehr als 300 Kilowatt. Bei einer maximalen Ladeleistung könnten bis 315 Kilometer Reichweite innerhalb von zehn Minuten geladen werden.

Von dieser schnellen Ladeinfrastruktur sei man an der Weser aber noch weit entfernt. Insgesamt weise Bremen und Bremerhaven nämlich „erheblich Lücken in der Ladeinfrastruktur“ aus. 13.014 (Vorjahr: 10.619) E-Pkw hätten 708 (Vorjahr: 494) Ladepunkte zur Verfügung. Aktuell seien es an der Weser 18,4 (Vorjahr: 21,5) Fahrzeuge. Bundesweit warteten statistisch 21,5 E-Fahrzeuge vor einem Ladepunkt. Bley sagte abschließend, man brauche ein höheres Tempo beim Ladenetz-Ausbau.