Großburgwedel. Der Nutzfahrzeughandel in Niedersachsen geht mit gedämpften Erwartungen in das Schlussquartal eines schwierigen Autojahres. Nach acht Monaten stehen 52.595 (Vorjahr: 53.071) neue und gebrauchte Nutzfahrzeuge in der Zwischenbilanz. Das Minus von 0,9 Prozent sei auf „schwache Neuwagen-Zahlen im ersten Halbjahr“ zurückzuführen, sagte Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, mit Hinweis auf die Einbuße von 10,2 Prozent bei den Lkw-Neuzulassungen im ersten Halbjahr. Bisher habe es 19.414 (Vorjahr: 20.423) Neuzulassungen gegeben.
Erfreulich sei der Start ins zweite Halbjahr mit plus 15 Prozent für Juli und August. Allein im Juli habe es eine Steigerung von 30,1 Prozent auf 2.593 (Vorjahr: 1.993) gegeben. Dennoch blieben mit Blick auf die Schwäche der Wirtschaft, die schlechte Infrastruktur und eine überbordende Bürokratie Hemmnisse für einen Aufschwung der Nutzfahrzeugkonjunktur. Bley verwies auf den wichtigen Frühindikator. Der Lkw-Maut-Fahrleistungsindex habe gegenüber dem Vorjahr leicht eingebüßt.
Mit 32.181 (Vorjahr: 32.648) Besitzumschreibungen liege der Gebrauchtwagenmarkt der Lkw leicht unter dem 2024er Niveau. Das erste Halbjahr habe mit minus 0,1 Prozent „marginale Verluste“ hinnehmen müssen. Der Start in das zweite Halbjahr sei im Vergleich zum Neuwagenmarkt mit einem Rückgang von 2,8 Prozent deutlich schwächer verlaufen.
Der Anteil des niedersächsischen Nutzfahrzeugmarktes am Bundesergebnis betrage 8,5 Prozent. Bundesweit habe es im Jahreszwischenergebnis 228.800 neue Nutzfahrzeuge gegeben, ein Minus 12 Prozent. Die größten Einbußen habe es in den „schweren Klassen“ gegeben: Minus 22 Prozent für Nutzfahrzeuge über 16 t, minus 30 Prozent für Nutzfahrzeuge über 6 bis 16 t.