Millionen-Verlust im Markt für Gebrauchte

Bremen. Ein bitteres Jahr für das Gebrauchtwagen-Geschäft ist mit einem Millionen-Umsatz-Verlust an der Weser zu Ende gegangen. Im Dezember gab es in der Monatsbilanz zweimal die Farbe Rot und fünfmal die Farbe Grün. Insgesamt stehen Einbußen von zehn Prozent auf 3.238 (Vorjahr: 3.595) Pkw-Besitzumschreibungen in der KBA-Länderstatistik. Die Jahresbilanz 2022 mit 41.345 (Vorjahr: 49.558) Halterwechselns dokumentiert die Schwäche eines Marktes, der von einer „multiplen Mangellage“ geprägt war.

Karl-Heinz Bley Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, sagte, das Ausmaß der Verluste werde im Vergleich zum „letzten automobilen Normaljahr 2019“ deutlich. Im Jahr 2019 habe der bremische Markt fast 50.000 gebrauchte Pkw gehandelt. In Bremen und Bremerhaven seien im Jahresvergleich 2021/2022 fast 8.300 gebrauchte Pkw weniger verkauft worden. Dies sei ein Umsatzverlust von rund 150 Millionen Euro.

Die Dezember-Bilanz zeige Rot für Benziner und Diesel.  Dies seien 1.951 (Vorjahr: 2.206) Benziner und 1.079 (Vorjahr: 1.209) Diesel. Die grüne Seite weise 19 (Vorjahr: 18) vollelektrische Gebrauchte, 56 (Vorjahr: 33) Plug-in-Hybride, 94 (Vorjahr: 102) Hybride und 39 (Vorjahr: 27) Erdgasbetriebene Pkw aus. Die Jahresbilanz zeige ein vergleichbares Bild mit Verlusten für Benziner, Diesel und die erdgasbetriebenen Gebrauchten.

Im Autojahr 2022 sind den KBA-Länderzahlen zufolge im Markt an der Weser 24.946 (Vorjahr: 30.236) Benziner, 14.041 (Vorjahr: 17.068) Diesel und 332 (Vorjahr: 469) Autogas-Gebrauchte umgeschrieben worden. Auf „der Habenseite eines schwachen Autojahres“ stünden 287 (Vorjahr: 191) Stromer, 435 (Vorjahr: 328) Hybride mit Stecker (PHEV), 1.212 (Vorjahr: 1.184) Hybride und 88 (Vorjahr: 82) Erdgas-Pkw.

Ob die dramatischen Rückgänge am Gebrauchtwagenmarkt beendet seien, könne noch nicht gesagt werden. Das Angebot bleibe vorerst weiter knapp, sagte Bley mit dem Hinweis auf einen hohen Auftragsbestand, aber einen zweistelligen Rückgang bei den Auftragseingängen für neue Pkw. Wörtlich: „2023 wird es nur wenig mehr Halterwechsel geben als im vergangenen Jahr.“