Robuster Aufschwung für den Pkw-Markt

Bremen. Der Automarkt an der Weser erlebt einen robusten Aufschwung, getragen von starken gewerblichen Verkäufen und einem Hochlauf der vollelektrischen Mobilität. 1.644 (Vorjahr: 1.295) Pkw-Neuzulassungen seien ein überdurchschnittliches Plus von 26,9 Prozent. Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, sagte zu den KBA-Länderstatistiken, der starke Juni dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass „wir von einem normalen Ergebnis weit entfernt sind.“

Der starke Juni liege noch immer 11,4 Prozent unter dem Vorkrisenniveau, die Halbjahresbilanz mit 8.824 (Vorjahr: 7.352) Zulassungen bei 20 Prozent „unter normal“. Die Monatsbilanz im Juni zeige bei der Elektromobilität auffällige gegenläufige Tendenzen: Während BEV mit plus 65,8 Prozent auf 242 Zulassungen glänzen, sei beim Plug-In-Hybrid (PHEV) mit minus 31,5 Prozent auf 111 (Vorjahr:162) Neuzulassungen „der Lack ab“. Ein Grund sei die fehlende staatliche Förderung, sagte Bley.

Verbrenner behaupteten sich auch im Juni mit plus 5,4 Prozent für Benziner und plus 32 Prozent für neue Diesel. Dies seien 488 (Vorjahr: 463) Benziner und 359 (Vorjahr: 272) Diesel. Insgesamt zehn neue gasbetriebene Neuwagen seien im Vorjahresvergleich ein Rückgang um 21 Neuzulassungen.

Angesichts des starken Rückgangs der Auftragseingänge sähen sich Hersteller und Handel zum Handeln gezwungen. Der Auftragsrückgang liege im ersten Halbjahr bei fast minus 30 Prozent. Um Lagerbestände abzubauen, seien in der zweiten Jahreshälfte spürbare Anreize für Autokäufer zu erwarten. Bley erwartet einen zunehmenden Preisdruck insbesondere bei Elektroautos – befeuert durch chinesische Hersteller, die auf den Markt drängten.