Großburgwedel. Der niedersächsische Neuwagenmarkt kannte im Juli keine Sommerpause: Plus 6,5 Prozent auf 23.354 (Vorjahr: 21.923) Neuzulassungen sind gegen den bundesweiten negativen Trend „eine starke Hausnummer“. Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, sagte zur aktuellen KBA-Länderstatistik, die Freude über das Monatsergebnis werde durch starke Verluste für die vollelektrischen neuen Pkw (BEV) getrübt. Minus 44,7 Prozent seien ein Alarmsignal.
Bley erläuterte den starken Rückgang mit dem Hinweis auch auf statistische Effekte. Im Vorjahr nämlich seien die gewerblichen Zulassungen mit Fokus auf das Ende der E-Förderung im September besonders hoch gewesen. Wörtlich: „Im Juli und August nutzten viele Firmen die letzte Chance, um sich vergünstigt mit Stromern einzudecken.“ Generell gebe es aktuell ein sinkendes Interesse für den E-Autokauf. Dies gelte auch für den Privatkunden. Das Interesse an neuen Elektroautos sei bei potenziellen Käufern derzeit gering.
Im abgelaufenen Monat seien 2.617 (Vorjahr: 4.731) vollelektrische neue Pkw (BEV) erstmals zugelassen worden. Der Anteil an allen Pkw-Neuzulassungen in Niedersachsen im Juli habe bei 11,2 (Vorjahr: 21,6) Prozent gelegen. Erfreulich sei die Steigerung für Plug-in-Hybride (PHEV) mit 1.030 (Vorjahr: 935) Neuzulassungen und dem Plus von 10,2 Prozent. Die Statistik weise 103 (Vorjahr: 107) gasbetriebene neuen Pkw aus. Erdgas-Pkw bilanzierten eine Null.
Die Juli-Bilanz zeige ein weiteres starkes Plus für Benziner, die 10.056 (Vorjahr: 8.505) Zulassungen erreichten. Diesel stünden mit 4.765 (Vorjahr: 4.051) Verkäufen in der KBA-Statistik. Die Sieben-Monats-Bilanz für den niedersächsischen Neuwagenmarkt bleibe mit 166.451 (Vorjahr: 155.272) Neuzulassungen deutlich im Plus. Die Steigerung betrage 7,2 Prozent. Die Branche schaue zuversichtlich in das weitere Autojahr, denn eine Steigerung um zwölf Prozent bei den Auftragseingängen sei mehr als „nur ein kleiner Hoffnungsschimmer in schwierigen Zeiten“.